2017 waren wir bereits eine Woche auf Island und haben uns ausgehend von Reykjavik den Golden Circle, Reykjanes Peninsula, Teile es Süden wie Vik, die Blue Lagoon & auch das berühmte „Wracked Plane“ angesehen. Da wir damals nicht zur Gletscherlagune Jökulsárlón und zum Diamand Beach konnten, da die Ringstrasse durch eine Überflutung gesperrt war, stand für uns fest: Island wir kommen wieder! Letzte Woche war es dann endlich soweit, eine Woche Rundreise entlang der Ringstrasse 1, 1400km um Island. Heute stelle ich euch unsere Route, Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten vor.
1. Tag Anreise und Fahrt zum Geysir & Gullfoss:
- reine Fahrzeit: ca. 3 Stunden
- Stopps: Geysir und Gullfoss Wasserfall
Die meisten Flieger landen am frühen Nachmittag am Keflavik Airport, sodass ich euch für den Anreisetag empfehle in Ruhe euren Mietwagen zu holen und dann auf dem Weg zur ersten Unterkunft etwas einkaufen zu fahren. Je weiter ihr in den Süden bzw. Osten kommt um so einsamer wird es nämlich, also kauft euch Wasser, Snacks etc. am besten direkt für 3-4 Tage ein. Eins vorweg: Island ist sehr teuer was Lebensmittel und Restaurants angeht! Wir haben im Ort Hafnarfjordur eingekauft, der liegt ca. 30mn vom Flughafen entfernt direkt an der Hauptstraße. Große Supermärkte sind z.B. Bonus (Logo mit einem rosa Schweinchen) und Kronan. Durch die Nähe zu den USA gibt es auch viele Lebensmittel zu kaufen, die man sonst nur in Amerika bekommt, was das Einkaufserlebnis direkt noch größer macht. 😉
Nach dem Einkauf ging es für uns zu unserer ersten Unterkunft, dem Skyggnir Bed and Breakfast in Fludir. Wir haben uns für diese Unterkunft entschieden, da die Fahrzeit zum Geysir und zum Gullfoss Wasserfall nur eine halbe Stunde beträgt. Je nach Ankunft empfehle ich euch noch am frühen Abend beides zu besuchen. Mit etwas Glück seht ihr entweder einen schönen Sonnenuntergang mit wunderschönem Himmel oder vielleicht sogar Polarlichter, zudem sind die Touristenbusse bereits abgefahren und ihr teilt euch den Anblick nur mit wenigen anderen.
2. Tag Südküste mit schwarzem Lavastrand und Wasserfällen
- reine Fahrzeit: ca. 5 Stunden
- Stopps: Seljalandsfoss, Skogafoss, Wracked Plane, Black sand beaches, Gletscherlagune Svinafellsjokull
Von der Unterkunft sind wir am zweiten Tag weiter in den Süden gefahren und haben zuerst am Seljalandsfoss gestoppt. Das besondere an diesem Wasserfall ist, dass man hinter ihm entlang laufen kann, was einfach unvergesslich ist. (Regensachen nicht vergessen) Ich habe euch 2017 einen ganzen Blogpost dazu geschrieben, schaut ihn euch gerne an. Nur 15mn Fahrzeit entfernt liegt der Skogafoss, ein Wasserfall den ihr euch auch auf jeden Fall ansehen solltet. Auf 25m Breite fällt das Wasser ca. 60m in die Tiefe und die Menschen wirken am Fuße des Wasserfalls einfach nur wie kleine Punkte! Wenn ihr euch für das Wracked Plane interessiert, erreicht ihr von hier in ca. 10mn den Parkplatz, der euch zum Flugzeugwrack führt. Wir haben es in diesem Jahr mit Baby nicht gemacht, da uns der Weg einfach zu weit war. (4km ca. in eine Richtung über Lavagestein)
Der nächste Stopp an diesem Tag sind die schwarzen Lavastrände von Vik für uns. Sobald man sich etwas vom Parkplatz entfernt hat man den Strand auch mehr für sich, sonst sind leider sehr viele Touristen vor Ort. Wenn ihr euch ostwärts vom Parkplatz entfernt, kann man an den Felswänden wunderschöne Gesteinsformationen entdecken, die durch die Brandung entstanden sind. Im Meer erkennt man zudem drei große Gesteinsbrocken, die der Legende nach versteinerte Trolle sein sollen. Etwas weiter westlich und vom Strand aus zu erkennen, liegt zudem das Dyrhólaey, eine Art riesiger Torbogen, der ebenfalls eine große Steinformation ist.
Letztes Highlight an diesem Tag ist für uns die Gletscherlagune am Svinafellsjokull Gletscher (Achtung nur mit 4×4 Rädern). Wir waren passend zum Sonnenuntergang vor Ort und haben einen wunderschönen Moment erlebt. Die letzte Tour an diesem Tag führt uns zu unserer Unterkunft dem Gerdi Guesthouse, welches direkt am Meer und nur ca. 10mn Fahrtzeit von der Gletscherlagune Jökulsárlón und dem Diamondbeach entfernt liegt, die wir uns am nächsten Tag ansehen wollen.
3. Tag Südeküste mit Gletscherlagune Jökulsárlón und dem Diamond Beach
- reine Fahrzeit: ca. 3 Stunden
- Stopps: Gletscherlagune Jökulsarlon und Diamond Beach
Grund unserer Reise und definitiv auch unser Highlight bei unserer Rundreise, die Gletscherlagune Jökulsárlón. Hier sammeln sich abgelöste Eisberge des Gletschers und treiben solange in der Lagune, bis sie in das offene Meer gespült werden. Dazu passieren sie eine Brücke und Zuführung zum Meer und werden je nach Strömung nicht in das offene Meer gezogen, sondern am benachbarten Stand wieder angespült. Dieser heißt Diamond Beach, da die angespülten Eisberge in der Sonne wie Diamanten funkeln. Wir haben an beiden Orten mehre Stunden verbraucht und waren absolut begeistert.
In der Lagune kann man auch Fahrten mit Amphibienfahrzeugen oder kleinen Motorbooten machen. Wir haben uns für zweitere entschieden und sind ca. 7km durch die Lagune bis an die Gletscherwand gefahren. Die Eismassen sind wahnsinnig beeindruckend und der Gedanke, dass dieses Eis seit Hunderttausenden von Jahren existiert etwas unheimlich und traurig zugleich, denn ohne den Klimawandel würde der Gletscher nicht so schnell schmelzen.
Vom Gletscher ging es für uns nachmittags weiter in die Ostfjorde, zuerst vorbei an grünen Moosfeldern bis hin zu steilen Klippen und einer Landschaft, die eher an den Mond erinnert. In den Ostfjorden ist es wirklich sehr einsam, wir haben im Hotel Stadarborg übernachtet und von dort waren es in beide Richtungen bis zur nächsten richtigen Ortschaft jeweils ca. 100km.
4. Tag Dettifoss, Selfoss und Krafla Vulkan
- reine Fahrzeit: ca. 5 Stunden
- Stopps: Detifoss, Selfoss, Krafla Vulkan, Viti-Krater und Solfatarenfeld Hverarönð
Wir haben die Ostfjorde als Durchfahrt in den Norden genutzt und sind daher bereits früh wieder aufgebrochen um zum Dettifoss zu fahren, dieser Wasserfall ist der leistungsstärkste Europas und wahnsinnig laut, wenn ihr davor steht. Den Dettifoss kann man links und rechts des Flusses anfahren. Wir haben uns für den Weg entschieden, wo der Fluss zu unserer rechten Hand liegt. Dabei ist er gut in 30mn über eine normale Straße zu erreichen, die an einem Parkplatz endet, von dem man noch ca. 10mn zu Fuß gehen muss. Entscheiden man sich für den anderen Weg, geht es entlang einer Schotterpiste, die nur mit 4×4 befahren werden sollte. Vorteil der Strecke ist, dass man von dieser Seite fast direkt an den Wasserfall ran gehen kann.
Vom Dettifoss ging es für uns ca. 10mn zu Fuß weiter zum Selfoss, der sich ganz in der Nähe befindet. Uns hat der Blick auf den Selfoss, der viel sanfter und ruhiger „fällt“ viel besser gefallen.
Der Norden Islands ist voller Vulkane. Eines der bekanntesten ist das noch aktive Vulkansystem Krafla mit einer Länge von über 100km. In der Mývatn-Region, unserem Ziel für heute Nacht, liegt der Zentalvulkan mit ca. 800m Höhe, sowie der Viti Kratersee. Beides kann man besichtigen und auch drum herum gehen, zum Glück war der letzte Ausbruch aber im 18. Jahrhundert. Die Isländer machen sich die Vulkane und ihre heißen Dämpfe zu Nutzen und bauen die geothermische Energie mittels Kraftwerken ab. ab. In der Nähe des Viti-Kraters befindet sich auch das Solfatarenfeld Hverarönð, hier kann man erleben, was in einem Hochtemperaturgebiet passiert bzw. sehen wie Schwefel in kochenden Löchern aus dem Boden austritt. Man fühlt sich wie in einer anderen Welt, wenn man vor diesem Feld steht, die dämpfenden Löcher und den lehmigen Boden sieht und dazu den Geruch des Schwefels (faule Eier!) wahrnimmt. Unser Besuch war kurz, aber sehr beeindruckend und ich würde jedem trotz des Geruchs einen kurzen Stopp empfehlen.
Unsere Unterkunft Dimmuborgir Guesthouse für diese Nacht ist eine kleine Blockhütte komplett aus Holz direkt am Mývatn-See gewesen. Morgens aufwachen mit Blick auf den See – traumhaft! Und wisst ihr, was noch toller war? Einschlafen mit Polarlichtern über unserer Hütte. 🙂
5. Tag Mývatn Naturbad & Godafoss
- reine Fahrzeit: ca. 1,5 Stunden
- Stopp: Naturbad und Godafoss
Für den fünften Tag haben wir uns etwas Entspannung verdient, nachdem wir schon sehr viel zu Fuss unterwegs gewesen sind und vor allem viel gefahren sind. Deswegen stand vormittags ein Besuch im Mývatn Nature Baths auf dem Programm. Das Thermalbad, ähnlich der Blue Lagoon, besticht durch sein milchig blaues Wasser und die heilende Wirkung durch die vielen im Wasser enthaltenen Mineralien und hat ganzjährig eine Temperatur von 38° bis 40° Celsius. Wir hatten Glück, denn das Bad war am letzten Tag der Sommersaison nicht mehr stark gefüllt, sodass wir über zwei Stunden richtig für uns entspannen konnten. Der Eintritt ist übrigens nur ca. halb so teuer wie die Blue Lagoon, sodass ich euch das Bad sehr ans Herz legen kann.
Das nächste Ziel und auch unser Übernachtungsort ist die Stadt Akureyri und das Hotel Kjarnalundur, der Weg dahin führt uns am Godafoss, dem Wasserfall der Götter vorbei. Er zählt zu den bekanntesten Wasserfällen Islands und liegt wieder direkt neben der Ringstrasse. Man kann ihn ähnlich dem Dettifoss (nur viel unkomplizierter) von beiden Seiten besichtigen.
Achtung, wenn ihr vom Godafoss nach Akureyri fahrt, passiert ihr den neuen Tunnel Vaðlaheiði und dieser kostet Maut. Das Ticket dafür muss man spätestens 3 Stunden nach Durchfahrt online kaufen, sonst zahlt man zusätzlich eine Strafe, da das Kennzeichen gefilmt wird. Abhängig von Wetter und Jahreszeit kann man den Tunnel auch umfahren, was wir gemacht haben, dann seid ihr ca. 20mn länger nach Akureyri unterwegs.
6. Tag Akureyri
- reine Fahrzeit: keine
- Stopps: Stadtbesichtigung oder Whale Watching
Akureyri liegt ca. 50km südlich des Polarkreises, sodass es hier und im gesamten Norden nochmal etwas kälter ist, als z.B. an der Südküste. Wir sind unseren Besuch ganz ruhig angegangen, haben uns die Kirche angesehen, welche eine Art Wahrzeichen der Stadt ist und sind dann durch die kleine Fußgängerzone bis zum Hafen spaziert. Auf dem Weg haben wir auch einen einen Hot Dog bei Pylusavagninn gegessen, angeblich mit der beste Hot Dog der Welt. 😉
Neben der Stadt Husavik, die ca. 1 Stunde entfernt liegt, zählt Akureyri zu den Orten, von denen man Whale Watching Touren machen kann. Wir haben uns allerdings gegen eine Tour entschieden, da wir bereits 2017 in Reykjavik eine ebensolche gemacht haben. Hier findet ihr Bilder und Tipps.
7. Tag Fahrt nach Reykjavik
- reine Fahrzeit: 5 Stunden
- Stopps: Stadtbesichtigung
Am letzten Tag stand für uns noch einmal eine weite Fahrt an, nämlich in die nördlichste Hauptstadt nach Reykjavik. Da wir 2017 bereits mehrfach dort waren, haben wir uns dazu entschieden unseren Fokus auf die Südküste und den Norden zu legen und nur nachmittags bei Ankunft einen Spaziergang durch Islands Hauptstadt zu machen.
Highlight in Reykjavik ist ganz klar die Hallgrímskirkja Kirche. Sie liegt erhaben über def Innenstadt und ist vor allem in den Abendstunden bei Sonnenuntergang wunerschön anzusehen, wenn sich der Himmel rosa hinter ihr färbt.
Wir haben uns von der Kirche bis zum Hafen treiben lassen, ein paar Souvenirs gekauft und sind dann am Hafen bzw. der Prommende wieder zurück zur Kirche gefolgt. (ca. 2 Stunden) Hierbei kommt ihr auch noch an der Skulptur Solfar vorbei, die ein Sonnenschiff symbolisieren soll.
8. Tag Abreise
Outbound fliegt man aus Island immer sehr sehr früh, unser Flieger ging bereits um 7h40. Da die Fahrzeit von Reykjavik zum Flughafen ca. 45mn beträgt + Rückgabe Mietwagen und Check-In, haben wir uns dazu entschieden am letzten Tag abends noch bis zu einem Hotel in der Nähe des Flughafens zu fahren und diese Zeit morgens lieber länger zu schlalen. (Wir mussten trotzdem schon um 3:30 am aufstehen.)
FAZIT:
Für uns war eine Woche Rundreise genau die perfekte Zeitspanne um alles zu sehen, was wir gerne sehen wollten. Die Rundreise einmal um die Insel hat sich auf jeden Fall gelohnt, wir haben soviele verschiedenen Landschaften gesehen und wundervolle Naturschauspiele erlebt. Island ist definitiv eines der Reiseziele, wo wir immer wieder hinreisen würden!
2 Gedanken zu “ICELAND IX: Island Rundreise entlang der Ringstrasse 1: Route, Unterkünfte & Tipps”