Wir sind jetzt bereits den fünften Tag auf Island und ich komme erst heute dazu euch mehr zu berichten. Auf unserem Florida-Roadtrip habe ich fast täglich auf den Touren zwischen unseren einzelnen Stopps geschrieben, hier auf Island ist das ganz anders, denn die Landschaft ist unglaublich und ich schaue während der Fahrt (der Mann fährt!) eigentlich nur aus dem Fenster. Zudem besteht ständig die Möglichkeit auf kleinen Rastplätzen anzuhalten und so noch mehr zu sehen, tolle Landschaftsaufnahmen zu machen und einfach zu genießen. Unser Motto auf Island ist daher, „Der Weg ist das Ziel“ und wir lieben jeden Moment. Unsere erste Tour führt uns am Montag entlang des Golden Circle.
Der Golden Circle ist eine der beliebtesten Tagestouren auf Island und führt an einigen der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes wie den Gysiren und dem riesigen Wasserfall Gullfoss vorbei, hinzu kommen unglaubliche Landschaftspanoramen. Wir sind insgesamt ca. 230 Kilometer gefahren, was eine reine Fahrzeit von ca. 3h30 ergibt, hinzu kommt natürlich die Zeit, die ihr an den jeweiligen Attraktionen verbringt. Wir haben Reykjavik gegen 10h verlassen und waren um 19h wieder zurück. Solltet ihr ohne Mietwagen unterwegs sein, gibt es auch viele lokale Anbieter, die diese Tour fahren, oft allerdings nur bis zum Wasserfall Gullfoss und dann wieder zurück nach Reykjavik, wir haben hier noch etwas ergänzt, sodass es wirklich eine Ringtour war.
Unsere Etappen des Golden Circle:
Nationalpark Thingvellir:
Der Nationalpark Thingvellir gehört seit 2004 zum UNESCO-Weltnaturerbe und ist geschichtlich gesehen der wichtigste Ort der ganzen Insel, denn die allererste Parlamentsversammlung fand vor über 1.000 Jahren hier statt, sie führte im Jahr 930 zur Ausrufung des Freistaates. Heute ist eher die Landschaft unser Ziel, denn mitten im Park liegen Islands größter See, der Pingvallavatn, sowie der Almannagja, eine große Schlucht mit einer besonderen Steinanordnung, die auch als Schlucht der toten Männer bezeichnet wird. Thingvellir liegt auf dem mittelatlantischen Rücken, sozusagen der „Lücke“ zwischen der eurasischen und der amerikanischen Kontinentalplatte. Achtung, etwas verwirrend ist die Beschilderung, denn die isländische Bezeichnung für den Park ist Pingvellir und genau dies ist auch überall ausgeschildert.
Großer Geysir und Geysir Strokkur:
Der Große Geysir auf Island gilt als Namensgeber aller Geysire. Er hat einen Durchmesser von 14m und konnte Wasser auf eine Höhe von 60-70m hochpumpen. Seit 1916 schlummert er jedoch vor sich hin und bricht nur noch äußerst unregelmäßig, alle paar Jahrzehnte aus. Sodass das eigentliche Ziel aller Touristen nicht er, sondern sein kleiner Bruder, Geysir Strokkur ist. Dieser schießt nämlich alle 5-10mn Wasser in die Luft. Es ist ziemlich lustig anzusehen, wie rund 100 Personen im Kreis um ihn herum stehen und bereit mit ihren Kameras und Handys auf die perfekte Sekunde warten. Wenn es dann losgeht, bläht sich zuerst eine Wasserblase auf, die im Anschluss implodiert und das Wasser nach oben bläst. Ich habe euch dazu auf Instagram (= _lifeofsvea_ ) ein Video hochgeladen.
Wasserfall Gullfoss:
Nachdem man zum Geysir relativ lange unterwegs ist, ist das nächste Highlight, der Gullfoss Wasserfall bereits nach 7km erreicht. Der Fluss stürzt bei diesem Wasserfall in zwei Abschnitten insgesamt 30m herunter in die Schlucht. Wenn man den Wasserfall anfährt, gibt es zwei Möglichkeiten ihn zu besichtigen, einmal von oberhalb des Parkplates mit Blick von oben auf das Wasser und einmal von einem tiefer gelegenen Parkplatz mit Blick auf den Wasserfall. Fotografieren ist abhängig von den Windverhältnissen leider nicht so einfach, da der Wasserdunst sehr weit reicht und man auch von relativ großer Distanz noch ziemlich nass wird. Profi-Touristen haben deswegen ihre Kamera im Vorfeld sicher verpackt gehabt (wir natürlich nicht ;-).
Vulkankrater Kerid:
Bei meiner Reisevorbereitung, die ich zum einem mit Broschüren, aber vor allem auch über die Apps Pinterest und Instagram gemacht habe, habe ich auch beindruckende Bilder des Vulkankraters Kerid entdeckt, sodass für uns klar war, hier wollen wir unbedingt hin, obwohl der Katersee z.B. in unserem klassischen Reiseführer nicht einmal erwähnt wird. Auf Bildern wirkt die Kombination aus dem aquamarinfarbenen See und den roten Kratenwänden einmalig. und Anders als bei den kostenfreien Attraktionen Geysir und Gullfoss kostet es 400 ISK den Krater zu besichtigen (lohnt sich aber definitiv!). Insgesamt hat der ovale Krater eine Breite von 170m, eine Länge von 270m und ist gut 55m tief, man kann ohne große Kletterkünste einmal herum gehen.
Nach gut neun Stunden auf dem Golden Circle und mit vielen tollen Fotos im Gepäck, können wir diese Route jedem Island-Besucher nur empfehlen. Auch wenn sich natürlich an den Attraktionen zahlreiche Besucher treffen, ist alles weitläufig genug um einen super entspannten Tag zu verbringen.
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