Die eigene Bucketlist, jeder kennt sie, jeder hat sie insgeheim und wenn nur im Kopf. Es gibt einfach Dinge, die man unbedingt einmal im Leben gemacht haben möchte, Orte von denen man Träumt, Aktivitäten, von denen man gehört hat, die aber doch so fern sind um sie selbst zu erreichen. So geht es mir mit vielen Wünschen, nicht alle habe ich visualisiert, nicht von allen Träume ich ständig und doch sind sie immer da und dann kommt der eine Moment, wo jemand dir etwas erzählt, wo du ein Bild siehst, eine Reportage oder irgendwie ist der Gedanke plötzlich omnipräsent; ich möchte etwas und das am liebsten sofort. So geht es mir im letzten häufig, ich habe das Gefühl etwas zu verpassen und möchte einfach unglaublich viel erleben.
Auf meiner Bucketlist ganz oben standen die Polarlichter, diesen Traum haben wir uns bereits 2016 in Tromso erfüllt, aber Island bieten auch sehr viel um es von der persönlichen Liste „abzuarbeiten“. So haben wir uns an unserem dritten Tag auf Island aufgemacht um einen weiteren Haken zu setzten und zwar hinter dem Wunsch, einmal im Leben hinter einem Wasserfall langzulaufen.
Das ist auf Island am Wasserfall Seljalandfoss möglich, dieser liegt ca 1h30 von Reykjavik entfernt in den Ausläufen des Gletschers Eyjafjallajökull. Man erreicht ihn optimal mit dem Auto über die Ringstraße N1 in Richtung Vik und kann ihn gar nicht verpassen, da er bereits von weitem zu sehen ist.
Der Fluss Seljalandsa fällt insgesamt 66 Meter von einer Klippe in die Tiefe und zählt zu den wenigen großen Wasserfällen weltweit, hinter deren Wasservorhang man gehen kann. Der Besuch des Wasserfalls ist zudem kostenfrei (Parkplatz kostet dafür ca. 3€) und das Bild auf den Wasserfall, aber auch von dahinter ist einfach einmalig und unglaublich imposant.
Etwas trügt hier aber auch die Illusion, denn hinter dem Wasserfall ist es keineswegs romantisch und einsam. Der Seljalandfoss ist, vor allem auch durch die gute Erreichbarkeit, ein beliebtes Touristenziel mit ziemlich viel Zulauf. Der Wasserdunst ist zudem enorm, sodass man auf dem kleinen Pfad, der hinter den Wasserfall führt wirklich aufpassen muss, da es sehr glitschig ist. Wir haben uns extra Regenponchos mitgebracht und waren trotzdem fast bis auf die Unterwäsche nass.
Aber seht selbst:
Nur zehn Fahrminuten vom Seljalandfoss entfernt liegt schon das nächster Wasserfall-Highlight, der Skogafoss, ein ebenfalls 60 Meter hoher Wasserfall. Anders als der Seljalandfoss, stürzt sich dieser Fluss aber auf einer Breite von 25 Metern in die Tiefe. Man fühlt sich vor dem fallenden Wasser einfach nur winzig. Rechterhand führt ein Weg bis oben an die Fallkante des Wasserfalls, von dort hat man sowohl einen Blick in das imposante Wasserbecken, als auch auf den Flusslauf.
Laut einer Sage, hat der erste Siedler dieser Gegend unter dem Flussbett in einer Höhle einen Schatz vergraben haben soll, bisher konnte aber nur der Griff einer geheimen Truhe geborgen werden und der Rest ist wieder unter dem Wasserfall verschwunden. 😉
P.S. Ganz oben auf der Bucketlist steht seit kurzem die Überquerung der Datumsgrenze und ein damit verbundener Besuch auf den Fiji-Inseln. 🙂
5 Gedanken zu “ICELAND IV: Behind the Waterfall”