HOW TO: Polarlichter fotografieren

Am vierten Abend unseres Aufenthalts in Tromsø war es endlich so weit – wir haben Polarlichter gesehen! Bis dahin ist die Suche ziemlich erfolglos verlaufen. Am ersten Tag war die komplette Region bewölkt und nebelig. Am zweiten Tag war es klar und man konnte viele Sterne sehen, aber leider hat sich die Aurora nicht gezeigt. (Wir sind aber zumindest in der richtigen Richtung unterwegs gewesen, da wir mehrere geführte Touren getroffen haben.) Und am dritten Tag haben wir eine gebuchte „Northern Lights Cruise“ gemacht – ich kann euch nur davon abraten eine solche Tour zu buchen. Sie sind zum einen wahnsinnig teuer (in unseren Fall 250Euro für 2 Personen) und zum anderen ist man nur an einen Platz gefahren und hat dort 2,5 Stunden gewartet. Der Himmel war in dem Gebiet, wo wir hingefahren sind, zwar wieder wolkenfrei, aber trotzdem war nichts zu sehen. Aber natürlich geben wir nicht so schnell auf!  Am vierten Tag haben wir tagsüber einen Ausflug nach Ersfjordbotn gemacht und dabei einen super Platz entdeckt, von dem man einen wahnsinns Ausblick in den Fjord hatte. Abends nach einigem Umhergefahre haben wir uns gegen 21h spontan entschieden wieder zu diesem Platz zu fahren und dort noch einmal nach der Aurora zu schauen. Wir hatten gerade geparkt und plötzlich hat sich ein hellgrüner Bereich am Himmel über einem angrenzenden Berg gezeigt. Wir waren uns erst nicht sicher, ob es wirklich Polarlichter sind, aber nachdem alle (der Platz war relativ beliebt) ihre Stative rausgeholt haben, waren wir es dann doch. (ENDLICH!!!) Zuerst haben wir nur geschaut und glücklicherweise ist das Licht immer größer geworden und hat sich zu einem Band entwickelt, was wundervoll über den Himmel getanzt ist. Dann haben wir unsere Ausrüstung geholt und versucht das grüne Licht einzufangen. Wer glaubt, dann man einfach das iPhone Richtung Himmel halten kann, liegt leider falsch – man sieht bloß schwarz.

Um Polarlichter zu fotografieren gibt es also einiges zu beachten, da man sonst auf den Bildern nichts sehen kann:

  • Kamera mit Manuellem Modus (M)  – wir haben uns einen Canon 1200d gekauft
  • Weitwinkelobjektiv (wir haben es auch ohne ganz ok hinbekommen)
  • größtmögliche Blende einstellen (am besten 2,8-3,5)
  • manuellen Fokus aktivieren und ins Unendliche fokussieren
  • Verschlusszeit von 15-25 Sekunden
  •  ISO-Wert zwischen 800 und 1600

Außerdem wichtig, damit die Fotos bestmöglich werden:

  • Stativ
  • Fernauslöser (lieber mit Kabel, da in der Kälte die Verbindung mit Bluetooth nicht so gut funktioniert)
  •  Polarlichter zusammen mit einem Vorder- oder Hintergrund ablichten (Wasser oder Berge z.B.)
  • Taschenlampe
  • Ersatzakku und Ersatzspeicherkarte dabei haben

Wir haben zunächst mit einer Verschlusszeit von 15 Sekunden und einem ISO von 1600 fotografiert und später mit 20 Sekunden und ISO 800. Man muss einfach schauen, wann die Bilder gut aussehen und ausprobieren. Wenn die Verschlusszeit zu lang gewählt ist, fangen die Sterne an sich zu bewegen und auf dem Bild sind kleine Striche zu sehen.

Ich finde das unsere Versuche für die ersten Male sehr gut geworden sind. Am zweiten Tag haben wir am gleichen Ort noch einmal Polarlichter gesehen, allerdings viel höher am Himmel und größer – diese ohne Weitwinkelobjektiv abzulichten war leider fast unmöglich, aber auch die Ausschnitte sehen schon toll aus.

Was ihr weiter alles beachten müsst, damit Polarlichter zu sehen sind, habe ich euch bereits hier aufgeschrieben.

 

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4 Gedanken zu “HOW TO: Polarlichter fotografieren

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