Wie ich euch schon in meinem Post über die Everglades berichtet habe, sind wir als nächstes weiter nach Fort Myers gefahren. Hier hatten wir zum ersten Mal kein Hotel direkt am Strand, sondern haben im Zentrum von Fort Myers übernachtet, ca. 10mn entfernt von Fort Myers Beach und 20mn von Sanibel Island. Dieser Bereich von Florida, bzw. große Teile der oberen Westküste sind für ihre wunderschönen weiten Sandstrände bekannt und die wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Das Wetter hat es sehr gut mit uns gemeint, sodass wir gegen 10h nach Sanibel Island aufgebrochen sind. Die kleine Insel liegt vorgelagert und ist über eine kostenpflichtige Brücke (6$) zu erreichen und hier soll es laut Reiseführer den schönsten Strand der USA geben; man hat also überhaupt keine Erwartungen. 😉
Auf der Insel selbst ist leider der Strandzugang nicht ausgeschildert. Wir sind zunächst rechterhand der Hauptstraße ca. 15mn gefolgt, jedoch gibt es keine Möglichkeit zwischen den Hotels und Wohnanlagen zu parken oder an den Strand zu gehen. Dafür sieht man immer wieder Schilder, die vor kreuzenden Schildkröten warnen, was ich ziemlich niedlich finde und deutlich beruhigender als die Schilder in den Everglades mit dem Schriftzug „Be aware of Panthers“. Wir haben leider aber keine gesehen.
Einmal gewendet und an der Brücke vorbei in die andere Richtung kommt man zum äußersten Punkt der Insel, hier gibt es einen großen Parkplatz und direkten Strandzugang. Wir haben das Auto nach der langen Sucherei so schnell es ging abgestellt und sind sofort los an den Strand.
Der ist überfüllt mit Muschelbänken und wirklich sehr schön. Zudem ist das Wasser absolut klar und nicht sofort tief.
Nach ca. 20mn liegend am Strand ist uns auch klar geworden, warum so gut wie jeder einen Klappstuhl mitgebracht hatte, denn die Muscheln sind als Untergrund leider ziemlich unbequem. Trotzdem war es toll keine Muscheln suchen zu müssen, sondern direkt vor einem eine große Auswahl zu haben. Während unseres Aufenthalts sind übrigens permanent Muschelsammler vorbei gekommen, die mit Fängern, Netzen und speziellen Muschelsammelschürzen ausgestattet waren, es scheint also auch noch tollere Muscheln zu geben. 😉 Wer nicht suchen mag, kann auch in einen der zahlreichen kleinen Muschelläden an der Straße gehen. Lebende Muscheln darf man übrigens nicht sammeln oder von der Insel entfernen.
Wir haben nicht nur Muscheln, sondern auch einen schönen Sonnenbrand von diesem Strandtag mitgenommen. 😉
Breiter und vor allem weicher ist der Strand in Fort Myers Beach. Den erreicht man ebenfalls über eine kleine, diesmal mautfreie Brücke. Direkt im Zentrum von Fort Myers Beach an der Promenade ist es laut, es gibt Straßenmusiker und viele Restaurants, die mit Touristen überfüllt sind. Der Strand an sich ist dagegen ruhiger und wirklich toll, zudem führt ein langer Pier ins Meer.
Wir sind abends zum Sonnenuntergang ganz ans Ende gegangen und haben etwas gesehen, für das die Region ebenfalls bekannt ist, ich mir aber nicht erträumen lassen habe wirklich zu sehen: DELFINE. In freier Wildbahn, einfach im Meer, in der Nähe des Piers, ca. 30m vom Strand entfernt. Ich war natürlich kurz vorm ausflippen und es war unbeschreiblich zu beobachten, wie das Delfinpärchen immer wieder auf und abgetaucht ist. Wir haben die beiden für über eine halbe Stunde mit den Augen verfolgt. Ein Moment, den wir sicher nie vergessen werden.
Auf diesem Pier, so wie quasi auf allen Brücken, die ins Meer ragen, findet man in Florida übrigens Hobby-Angler. Scheint so eine Art Volkshobby zu sein. Wenn man Glück hat, ist man live dabei, wenn etwas gefangen wird. Als wir gerade vorne auf der Seebrücke ankamen, haben wir einen Mann gesehen, der einen kleinen Hammerhai (ca. 45cm) gefangen hat. Er hat ihn uns (und den 25 anderen Interessierten 😉 )netterweise gezeigt und dann wieder ins Meer geworfen.
Ein Gedanke zu “Florida Roadtrip VI: Fort Myers & Sanibel Island”