Wir haben Island bisher im Herbst und zur Mitternachtssonne im Juni besucht, da wurde es höchste Zeit auch mal einen Trip im Winter zu unternehmen. Winter auf Island bedeutet vor allem eins: Unvorhersehbare Wetterbedingungen – Wie es uns während unserer 6 Tage ergangen ist und was die besten Aktivitäten für einen Wintertrip sind, zeige ich euch heute.
Anreise
Wir sind mit Play Air ab BER direkt nach Island geflogen und haben ~114,00 je Strecke inkl. Gepäck bezahlt. Der Flug lief reibungslos und als kleines i-Tüpfelchen konnten wir aus dem Fenster sogar kurz vor Landung den Vulkanausbruch der Sundhnúksgíga Kraterreihe nördlich von Grindavik beobachten. Aufgrund der ausgeheneden Gefahr, sind die aktuellen Spalteneruptionen auf der Reykjanes Peninsula nicht zugänglich, aber wir haben ja bereits die Meradalir Eruption 2022 besucht und konnten dieses unglaubliche Erlebnis mit eigenen Augen sehen.
Wenn ihr nach Island fliegt – egal mit welcher Airline – müsst ihr unbedingt Sitzplätze auf der rechten Seite des Fliegers (in Flugrichtung) reservieren. Dieser fliegt nämlich die komplette Südküste Islands entlang und die letzten 30mn des Flugs habt ihr einen Ausblick auf Gletscherflüsse, Eis und schwarze Strände.
Unsere Route
Unsere Reise lässt sich in drei Abschnitte teilen. Wer Island im Winter bereist, muss wissen, dass die Tage kurz sind und man eigentlich nur zwischen 10h30 und 16h00 genug Tageslicht hat. Wir haben deswegen als ersten Stopp Selfoss gewählt und zunächst den Golden Circle mit Brúarfoss erkundet. Ich muss sagen, nach 8 Islandtrips reizt einen diese Tagestour im restlichen Jahr nicht mehr wirklich, aber bei -10°C und strahlender Sonne war es ein absolutes Erlebnis:



















Wie schnell das Wetter wechseln kann, haben wir dann in der dritten Nacht gemerkt. Wir hatten eine Fahrt zur Gletscherlagune Jökulsárlón geplant und wollten um 6h00 morgens losfahren. Als wir dementsprechend mit dem Wecker aufgestanden sind und rausgesehen haben, lagen rund 30cm Neuschnee und wir waren mitten in einem Schneesturm. Wir haben uns dann entschieden erst bei Helligkeit loszufahren, nachdem wir gesehen haben, dass der Schnee nur im Bereich Vik liegt und es bei der Lagunge schneefrei war.
Als wir gegen 13h00 bei der Lagune ankamen, hatten wir richtig Glück mit dem Licht und wirklich magische Verhältnisse. Die Tour hat sich für uns umso mehr gelohnt, da wir zum ersten Mal eine Ausnahmegenehmigung für Dronenaufnahmen vom Nationalpark hatten und vor 12h00 und nach 14h00 in der Lagune fliegen durften. Die Genehmigung bekommt ihr hier.






Die Rückfahrt war dann wirklich abendteuerlich und wir haben die ganze Gewalt des Isländischen Wetters zu spüren bekommen als wir uns wieder Vik angenähert haben. Ca. 1 Stunde sind wir durch absolutes Schneetreiben gefahren und konnten quasi nichts sehen durch starke Windböen. Die Tour hat mich an unserer Tripp zum Nordkapp erinnert und war wirklich nicht schlimm. Als wir endlich die Stadt erreicht haben gegen 19h00, haben wir uns nicht mal getraut noch etwas im Restaurant zu essen, sondern nur take away geholt, da wir Angst hatten, dass der Bergpass zu unserer Unterkunft noch gesperrt wird. Am nächsten Tag war dem wirklich so und wir nur froh, dass es da in die anderer Richtung für uns weiter ging und wir die letzten zwei Nächte noch in Reykjavik verbracht haben um nah am Flughafen zu sein.
Meine Tipps für einen Islandtrip im Winter sind daher:
- keine zu weiten Distanzen planen
- Tageslicht ausnutzen
- ausreichend Puffer für schlechtes Wetter einplanen
- Wetterseiten wie vendur.is und safetravel.is regelmäßig checken
- letzte Nacht in der Nähe des Flughafens verbringen
- Spikes an den Stopps tragen, es ist teils sehr vereist