Die eigene Hochzeit in einem Satz mit dem finanziellen Ruin zu nennen is für das ein oder andere Paar sicher keine Seltenheit, denn eines muss jedem, der etwas größer heiratet, klar sein: Heiraten ist teuer! Viel mehr noch, sobald das Wort Hochzeit im Rahmen einer Angebotsabfrage fällt, wird aus einem Blumenstrauß für 25€ schnell ein Brautstrauß für 95€. 😉 Wie wir uns mit ein bisschen Geschick unser Traumhochzeit ermöglicht haben, ohne nun komplett pleite zu sein, habe ich euch heute einmal aufgeschrieben.
Uns war von vorneherein klar, wir heiraten so, wie wir es möchten und werden nicht wegen 50€ weniger ein Kompromiss eingehen, mit dem wir am Ende unglücklich sind. Trotzdem solltet ihr euch direkt am Anfang der Hochzeitsplanungen einen gewissen Rahmen abstecken bzw. euch darüber im Klaren sein, was für euch finanziell möglich ist. Wir haben für uns ca. 1,5 Jahre vor der Hochzeit z.B. ein Budget von 15.000€ festgesetzt.
Euer Budget sollte in eurem finanziellen Rahmen liegen, bzw. realistisch sein und auch auf das angepasst sein, was ihr euch für eure Hochzeit vorstellt. Eine Hochzeit im fünf Sterne Luxushotel gibt es z.B. nicht für diese Summe und es ist utopisch in diesem Fall anzufangen dafür zu planen und am Ende zu merken, dass man die Rechnungen nicht zahlen kann.
Nachdem wir unser Budget und unseren Rahmen festgelegt hatten, haben wir uns Gedanken gemacht, mit wie vielen Gästen wir feiern möchten. Denn 15.000€ für 70 Personen ergibt ein pro Kopf Budget von etwas über 200€, wobei das gleiche bei 300 Gästen gerade einmal 125€ sind. Natürlich kann man nicht pauschal sagen, dass man für Location, Essen, Trinken etc. diese Summe pro Person zu Verfügung hat, da Standesamtliche Trauung, Brautkleid, Fotograf, DJ und vieles weitere ebenfalls von dem Geld bezahlt wird, trotzdem solltet ihr euch im klaren sein, dass den Großteil des Budgets die Location bekommt und hier auch genügend einplanen. Wir haben 70€-80€ pro Person für Essen, Trinken, Service und alles weitere vor Ort gezahlt, hinzukamen Tische, Stuhlhussen und natürlich unsere Deko.
Nachdem wir unseren Termin gefunden hatten, haben wir eine Summe X festgelegt, die jeder von uns beiden pro Monat zur Seite gelegt hat. Ab ca. 6 Monate vor der Hochzeit haben wir zudem bereits angefangen Rechnungen zu bezahlen, so wollte z.B. der Fotograf eine Anzahlung von mindestens 10%, wir haben allerdings gefragt, ob wir direkt 500€ bezahlen können. Auch die Torte, die Blumendeko, das Standesamt, die Ringe und natürlich unserer Outfits haben wir vorher bezahlt. Insgesamt haben wir über 7.000€ „nebenbei“ im Vorfeld bezahlt. Für uns war dieses Vorgehen optimal, da ich es viel beruhigender fand zu wissen, das ich X, Y und Z bereits bezahlt hatte und uns nicht nach der Hochzeit enorme Summen erwarten. Bis auf ein paar Kleinigkeiten haben wir nach der Hochzeit nur noch die Rechnung der Location bezahlt.
Es gibt zudem ein paar Sachen, wo man extrem viel Geld sparen kann, wenn man gut recherchiert. Unsere Eheringe haben wir z.B. mit 15% Rabatt gekauft, da wir den Erstkontakt mit dem Unternehmen auf einer Hochzeitsmesse hatten. Gleiches gilt für den Fotografen, hier haben wir durch den Besuch der Messe eine Stunde geschenkt bekommen und auch die Einladungs-, Tisch- und Menükarten haben wir günstiger bestellt. Es lohnt sich immer nach solchen Angeboten Ausschau zu halten bzw. die lokale Hochzeitsmesse zu besuchen.
Zudem spart ihr immer, wenn ihr nicht unter Zeitdruck seid. Ich habe einiges meiner Deko über Amazon bestellt, die günstigen Anbieter sitzen in diesem Fall nicht um die Ecke, sodass es manchmal vier Wochen gedauert hat, bis z.B. der Fotoboxhintergund, die Besteckhalter oder auch das Gästebuch bei mir waren, dafür habe ich 20% vom Preis des Anbieters gezahlt, der binnen 2 Werktagen liefert.
Schlussendlich hilft ein genauer Plan, in dem ihr zu jedem Zeitpunkt sehen könnt, was ihr geplant habt auszugeben, was ihr bereits ausgegeben habt, wo ihr mehr oder weniger ausgegeben habt und was noch alles finanziert werden muss – in meinem Job mache ich für jeden Projekt eine Projektkalkulation und genau dies habe ich auch für unsere Hochzeit gemacht. Hierfür habe ich mir zuerst Gedanken gemacht, welche Kosten anfallen und dann immer den geplanten und tatsächlichen Betrag aufgeführt. Hört sich nicht sehr romantisch an, gibt aber zum einen ein beruhigendes Gefühl und zum anderen eine sehr gute Übersicht.
Hier seht ihr einen Ausschnitt aus meiner Kalkulation, die ich nach Brautmode, Hochzeitstag, Papeterie und Sonstigen Kosten aufgeteilt hatte:
Unter Sonstige Kosten habe ich einen Puffer von 1.000€ eingeplant gehabt, falls wir etwas vergessen hatten, zudem stand unserer Hochzeitsreise (zumindest die Flüge und der Mietwagen) ebenfalls in diesem Bereich.
Über Zirkelbezüge habe ich abschließend eine Saldorechnung gemacht und so immer sehen können, wie viel wir noch sparen müssen und auch, ob wir ausgehend von den aktuellen Kosten die Hochzeit finanziert bekommen.
Neben dem Ersparten sind natürlich auch die Hochzeitsgeschenke (sofern ihr euch Geld wünscht) „Einnahmen“. In diesem Bereich habe ich jedoch ganz vorsichtig kalkuliert um nicht nachher enttäuscht sein und kann im Nachhinein sagen, dass ich niemals mit so tollen, kreativen aber auch wertigen Geschenken gerechnet habe und die Freunde und Überraschung wirklich groß war, denn wir haben nicht geheiratet, um Geld geschenkt zu bekommen, sondern um mit unseren Freunden und Verwandten den schönsten Tag unseres Lebens zu feiern; das solltet ihr euch auch immer so vor Augen halten.
Als Fazit kann ich sagen, dass wir nie bei einzelnen Leistungen gespart haben, aber unseren Rahmen kannten, in diesem geschaut haben und uns so unsere Traumhochzeit ermöglicht haben. Gerade habe ich noch einmal in die Kalkulation geschaut und wir sind tatsächlich sehr nah an dem dran, was wir uns im März 2016 vorgenommen haben. Ihr habt sicher Verständnis dafür, dass ich hier nicht alle unsere Finanzen offen legen kann und hoffe, dass euch dieser kleine Überblick trotzdem etwas weiterhelfen konnte. 🙂
Ein Gedanke zu “Unsere Hochzeit: Kostenplan, Finanzen und was alles zur Traumhochzeit AUCH dazu gehört”